Sonntag, 27. Juni 2010

Ja ist denn heut schon Dienstag?

Nein es ist Sonntag, aber im Feedreader wartet immer noch die Dienstagsfrage vom Wollschaf von dieser Woche, und da ich ja schon letzte Woche ausgesetzt habe, und ich gerade so schön im Blog-Schreiben bin, wird das doch gleich noch mit erledigt. Auch wenn ich manche Fragen nicht ganz so spannend finde ;)

1. Die verstrickte Dienstagsfrage 24/2010
Katzen und Wollknäuel stehen sinnbildlich für den Haushalt einer Strickerin. Welches Haustier habt ihr (Männer und Kinder zählen hier nicht :D)?
Herzlichen Dank an raglannudel für die heutige Frage!

Also mal abgesehen davon, dass ich nichts von diesem Sinnbild wusste, habe ich keine Tiere. Früher gab's in Abhängigkeit vom jeweiligen Lebensstadium Meerschweinchen oder Ratten, aber mit Eintritt ins Wochenend-Fahrer-Leben war das endgültig vorbei, und so richtig viel Interesse hat sich danach nicht wieder entwickelt. Nur über eine Landschildkröte denke ich hin und wieder nach. Und wenn ich Haus und Garten hätte, wär ich eher der Hundetyp; Ich habs nich so sehr mit Katzen.

2. Die verstrickte Dienstagsfrage 25/2010
Mir fällt auf, dass es immer mehr Vorlagen zum Stricken von Haushaltsgegenständen gibt und ich sehe auch in den Blogs
interessante Strickstücke. Ich möchte keine Abgrenzung zwischen Gebrauchsgegenständen und Dekorativem machen, weil die
Grenzen teilweise fließend sind. Hier ein paar Beispiele: Topflappen, Gläseruntersetzer, Spül-/Wischlappen, Schutzhüllen
für heiße Gläser oder Tassen, Kunststrickdeckchen, Eierwärmer, Blumenübertöpfe, Teekannenwärmer,
Toilettenrollen-Stölpchen, Tischsets/Tellerunterlagen, Topfuntersetzer, Lesezeichen, Einkaufstaschen, Halterungen für
die Fernbedienung, Bade"schwämme", um eine kleine Auswahl zur Anregung zu nennen.

- Hast du schon einmal Haushaltsgegenstände gestrickt? Welche?
- Wenn du noch keine gestrickt hast: warum nicht?
- Hast du für den eigenen Haushalt oder zum Verschenken gestrickt?
- Strickst du diese regelmäßig oder lässt du dich anstecken, wenn sie gerade als Hype durch die Blogs wandern?
- Entwirfst du selbst oder verwendest du Vorlagen?
- Strickst du sie aus Bedarf oder "für Spaß"?

Herzlichen Dank an Michaela für die heutige Frage!


Ich habe schon verschiedene Topflappen gestrickt. Die ersten waren allerdings zu dünn, und sind deswegen tatsächlich als Spüllappen geendet. Aber aufgrund der Illusion-Knitting-Methode eigenen sie sich dafür hervorragend. Und eigentlich waren sie als Geschenk gedacht, passend zu einem wunderschönen selbst gestalteten Kochbuch.

Außerdem habe ich die Double-Knit-Methode zuerst an einem Topflappen ausprobiert. Zum Ausprobieren sind solche Kleinigkeiten durchaus gut geeignet - man macht es nicht ganz für umsonst sondern es kommt sogar etwas brauchbares dabei raus.

Ansonsten habe ich da keine besondere Affinität und überlege nicht angestrengt, welchen Spüli ich als nächstes Stricken kann.
Und was auch immer "Strick-Hypes" sind: wenn es mir gefällt würde ich es sogar mitmachen; wenn nicht, brauch ich das auch nicht.

Zwischenstand

Momentan dreht sich ja viel um Fussball - aber Babies hält das nicht auf. Was raus muss, muss nunmal raus. Und so bin ich mal wieder in den Genuss gekommen, die süßen Blue Steps von Strickhasi zu stricken:

Diesmal sind sie sogar wirklich blau statt rot. Gestrickt habe ich sie aus einem Rest vom Wollpapst mit 2,75mm und wiegen 24g. Der Hauptteil ging schon vor längerem in die Eltern-Firestarter.

Aber der eigentliche Zwischenstand, den ich Euch zeigen will, ist quasi das Viertelfinale, es fehlt nämlich nur noch ein Viertel an meiner Laptoptasche:

Wie bei den vorherigen DoubleKnit-Projekten zieht es sich auch wieder recht lang hin, aber ich find es echt schick.

Und bevor sich Deutschland nachher gegen England durchsetzt, um das Viertelfinale zu erreichen, hab ich noch ein kleines Geschenk gefertigt: Diese quietschebunten Neon-Reste hat mir Andrea überlassen, weil ich etwas in pink für die Schildkrötenprinzessin brauchte. Aber weil ich damit nicht wirklich etwas anfangen kann, kriegt sie sie einfach wieder ... nur halt verblümter :)

Und mal ganz in echt - geht das als Anfeuer-Strickerei in Schwarz-Rot-Gold durch?

Sonntag, 20. Juni 2010

Schildkrötenprinzessin

Schon länger hatte ich Sheldon in der Queue - weil gute Freunde von mir total verrückt nach Schildis sind. Und nachdem ich jetzt eine kleine Rolle im Lebens der Tochter dieses Pärchens spiele, war ein kleines Geschenk fällig. Also gings los.

Was mich ein wenig stört sind die vielen Einzelteile ... das erfordert dann nämlich wirklich viel Näharbeit.
Was ich sehr mag ist der wechselbare Panzer ... da kann man immer mal welche nachschieben, sozusagen zum Sonntags-Prinzessinen-Outfit

noch ein Alltagsoutfit stricken. Außerdem gibt es viele weitere Ideen wie Piraten, Cowboy oder Polizei-Panzer. Ich habe übrigens Sockenwolle und 2,5mm Nadeln benutzt, und denke, dass mir die Größe so auch richtig gut gefällt.

Und noch eine Kleinigkeit habe ich euch zu zeigen:

Da Steingutübertöpfe zwar hübsch aber auch unglaublich schwer sind (vor allem in dieser Größe) und ein baldiges Umtopfen zu erwarten ist, habe ich etwas Garn & Serviettenkleber geopfert :)

Sonntag, 13. Juni 2010

Bevor ...

Dienstag wird und der nächste Eintrag wieder nur eine Dienstagsfrage wird, muß ich heute doch noch eine kleine Nachlese zum Wollefest machen. Meine Beute will ich Euch nämlich doch zeigen:

Ihr seht, die Tasche von Sandy mußte unbedingt mit, und mit Wolle habe ich mich noch recht gut im Zaum gehalten, aber die Klassiker waren schon dabei: zwei Drachen, ein Funny und ein Handgefärbt, außerdem ein "hauseigener" von Mascha und ein Lacezauberball mit Tuchanleitung und ein kleines Geschenk mit Stulpenanleitung von der Wolllust.
Die Wollefest-Maskottchen haben natürlich auch bei mir Einzug gehalten und dieser kleine Kerl war ein Geschenk vom Sockentrudchen - die übrigens heute Geburtstag hat: Alle alles Gute, Liebe, Gesundheit und immer genug Wolle im Vorrat!

Und ein paar Socken sind fertig geworden:

Was ich danach gestrickt habe, seht ihr auch bald :)

Dienstag, 8. Juni 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 23/2010

Lest ihr englische Strickbücher? Welche?

Herzlichen Dank an Tabemi und das Wollschaf für die heutige Frage!
Hmm, ich besitze mehr englische Strickbücher als deutsche. Bei Magazinen ist das Verhältnis andersrum, aber auch da besitze ich beides.
Darin lesen tue ich auch gelegentlich, oftmals blättere ich sie nur durch, lese an, betrachte die Muster - aber das mache ich genauso mit deutschen.
Ich muss mal ehrlich zugeben, dass ich auch oftmals die englischen Bücher sowohl von der Aufmachung als auch von den Modellen irgendwie chicker/trendiger und vielleicht auch ausführlicher finde. Außer natürlich es wäre eine Übersetzung - dann ist das deutsche mindestens genauso schön :)

Dienstag, 1. Juni 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 22/2010

Nach meiner Beobachtung gibt es unterschiedliche Arten von Strickerinnen, grob konnte ich folgende Kategorien feststellen:

die Forscherin: erschließt sich gern neue Techniken, ist an neuen Methoden sehr interessiert, eignet sie sich an und integriert sich gern in ihre Strickpraxis
die Beständige: hat ein festes Repertoire an Techniken, aus denen sie schöpft, ist an einer Erweiterung nicht sehr interessiert.
die Historikerin: interessiert sich für das Stricken in der Vergangenheit, von Vintage Knits über vergangene Jahrhunderte bis hin zu mittelalterlichen Vorläufertechniken. Rekonstruiert gern.
die Innovative: ihr geht es darum, auch stricktechnisch die neuesten Trends aufzunehmen und zu verarbeiten.
die Selbstlose: strickt meist für wohltätige Zwecke und/oder andere (Familie, Freunde, auch Auftragsarbeiten)
die Avantgardistin: ihre Strickpraxis beginnt dort, wo andere längst aufgehört haben: sie arbeitet mit Plastikbändern, Draht, Kassettenbändern, ist im Freeformbereich tätig oder strickt prinzipiell ohne Anleitung.
die, die Faserverarbeitung wörtlich nimmt: strickt vor allem mit Materialien, die sie, soweit es ihr möglich ist, selbst verarbeitet hat (Schafe scheren, Wolle waschen, Kardieren, Färben, Spinnen etc.)

Kaum jemand erfüllt eine Kategorie vollständig (Schafe scheren ...) oder gehört ausschließlich einer einzigen Kategorie an. Wo würdest Du Dich sehen? Bist Du damit zufrieden oder würdest Du Dir gerne etwas anderes erschließen?

Herzlichen Dank an Jinx und das Wollschaf für die heutige Frage!

Eine Schubladenfrage von Jinx - ich bin erstaunt. Aber ich verstehe ihre Neugier, und wie sie selbst schon sagt: Niemand passt perfekt in eine.

Ich versuche mich mal in Selbstreflektion:

Ich stricke eher abwechslungsreich, will neue Sachen probieren, trotzdem die alten weitermachen. Ich will neue Techniken ausprobieren und verstehen, was sie zu einer eigenen Technik macht - und manchmal auch nur um zu kapieren, was andere Leute daran so fasziniert. Ich bin also eine Forscherin.

Trotzdem stricke ich immer wieder Socken, gerne auch mal Stinos, also bin ich ein bisschen die Beständige. Beständig finde ich auch immer meinen Wunsch, nicht nur Socken auf den Nadeln zu haben :)

Historische Sachen sind toll - sie anzugucken macht total Spaß. Dadrüber zu lesen wird schon manchmal schwierig; rekonstrueirt habe ich noch nie, also bin ich wohl keine Historikerin.

Für neue Trends bin ich zu langsam ... bestes Beispiel: ich finde Skews toll, aber bevor ich schaffe mal eine zu stricken, ist der Trend wahrscheinlich schon wieder vorbei. Also gehöre ich nicht so richtig zu den Innovativen. Dabei stellt sich allerdings auch die Frage: Wann ist ein Trend kein Trend mehr?

Ich stricke gerne für Freundinnen - weil sie es verdient habven, oder auch um neue Techniken zu probieren, die nicht in meinen eigenen Schrank passen.
Ich stricke Frühchensachen, nähe Quadrate für Decken zusammen, spende Socken, verstricke auch schonmal Boucle zu Schals für Spendenzwecke. Trotzdem sind das nur Zwischendurchprojekte oder Resteverwertung. So ein bisschen selbstlos bin ich also auch - Selbstaufgabe gibt es dabei defintiv nicht. Für die Selbstlose bin ich mir doch zu nah ;).

Avantgarde ist nah an Innovation - Plastetüten sind gut um den Müll runterzutragen. Ich selber kann im Strickbereich damit nicht sehr viel anfangen. Ich kannte mal einen, der hat sich einen Grasmantel geknüpft - das fand ich total verrückt!

Das meine Wolle vom Schaf kommt, ist mir sehr wohl bewusst, aber ich spinne nicht, ich färbe nicht, und das Schaf scheren - das würde ich gerne mal zum Spaß ausprobieren, zwei Minuten lang. Dann ist aber auch gut. Ich verdiene Geld, damit ich es in schöne Wolle investieren kann, damit andere ihren Spaß an sowas ausleben können.

Also wenn ich wirklich nur eine Schublade aussuchen darf, dann wärs für mich die Forscherin.