Ich war ja letzte Woche in Helsinki, um im hohen Norden die langen Nächte ohne Dunkelheit zu geniessen und zum ersten Mal im Leben dem Mittsommerfestivitäten beizuwohnen. Und davon möchte ich ein bißchen berichten.
Ich gebe zu, dass Helsinki nicht gerade die Stadt ist, in die man sich auf den ersten Blick verliebt. Die Finnen scheinen praktische Architektur zu mögen, und entsprechend gibt es in Helsinki viele Wohnblöcke, die neu und eben praktisch sind. Schön kann ich da nicht immer zu sagen. Aber 98 km Küstenlinie, baltisches Brackwasser, viele Inseln, viele Boote und äußerst ansehnliche und spannende Ecken gibt es auch. Es drängelt sich nur nicht so auf. So wie der Finne an sich wohl auch.
Aber gefunden haben wir viel spannendes. Mit Fotos von typischen Touristengebäuden will ich euch nicht quälen. Die findet man zu Hauf im Netz, oder in spannenden Reiseführern :)
Schön fand ich die kleine Fundstücke, zum Beispiel im Zusammenhang mit Fahrrädern. Die kann man nämlich als Geländer benutzen:Und auch zum Abstellen noch intakter Räder gibt es kreative Ideen:
Aber Euch könnten vielleicht die Teppich-Waschplätze interessieren. Helsinki hat ungefähr 100km Küstenlinie, auch aufgrund der vielen Inseln. Gefühlt die Hälfte davon bin ich auch abgelaufen ;). Und tatsächlich an mehreren Orten findet man Inselkonstruktionen wie diese: Über die Tische legt man die Teppiche, dann kann man sie schrubben, in der Mittelkonstruktion das Wasser rausquetschen und zum Trocknen hängt man sie dann auf:Und ich habe das tatsächlich häufiger in Benutzung gesehen. Anscheinend putzt man in Finnland gerne öffentlich.
Ansonsten erzähle ich Euch noch von Juhannusaatto. Das ist "Mid Summers Eve" - Der Freitag abend vor Mittsommer, dass in Finnland Juhannus heisst. Der Finne sammelt seine Familie & Freunde ein, fährt aufs Land und veranstaltet ein Barbecue und ein Lager- Äh, Entschuldigung: Juhannusfeuer. Der Stadttourist ist damit etwas aufgeschmissen. Freitag ab eins macht nämlich jeder seins, und in der Hauptstadt Helsinki heisst das geschlossene Läden, Museen, Restaurants und leergefegte Strassen.
Aber so ganz verlassen wurde der Touri dann doch nicht: auf Seurasaari, der Museumsinsel wurde ein traditionelles Fest veranstaltet. Es gab traditionelle Kleidung und Tänze, die auch der Besucher mittanzen sollte:
Zu beachten in diesem Bild ist auch das Haus im Hintergrund. Das gehört zu einer Bauernhofausstellung, und hinter den Fenstern hat sich eine Ausstellung zum Leben befunden. Neben Zimmermusik haben sich im Wohnbereich neben ausgeprägter Dunkelheit auch folgende Geräte gefunden:
Das Romantischste war aber, dass jedes Jahr ein Hochzeitspaar auf Seurasaari ihre Vermählung feiert und dieses muss dann hochoffiziell auf der Bühne traditionelle und Hochzeitstanz vollführen:(Zu beachten sind auch die Leute im Hintergrund, die einen guten Eindruck über das Wetter an diesem Abend vermitteln.)
Dann wird das Feuer vom Brautpaar angezündet: Danach wird getanzt bis man nach Hause geht. Da wir dann recht durchgeweicht waren, war das bei uns recht zeitig und kurz vor Mitternacht. Dabei ist noch dieses schöne Foto entstanden, das zeigt, warum ich eigentlich nach Helsinki gefahren bin - Dämmerung um Mitternacht:
2 Kommentare:
Oh, wie schön! Ich war vor - Moment mal ... ist das wirklich schon so lange her? - 28 Jahren mit meinem damals 4jährigen Söhnchen in dieser Jahreszeit in Norwegen und Schweden und fand es herrlich, bei klarem Wetter um Mitternacht noch Zeitung lesen zu können, ohne das Licht einschalten zu müssen.
Ich liebe den Norden, sein Licht und seine Farben, und würde sehr gern auch mal erleben, wie das im Winter dort oben ist (echt!).
Herzlich,
Katarina
:)Ja, ich bin bestimmt auch nicht das letzte mal gen Norden gefahren.
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