Dienstag, 14. Juni 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 22 u 24/2011

Auch wenn sich heute gar nicht wie Dienstag anfühlt, ist heute einer, also gibt es wieder eine Wollschaffrage:
24/2011
Bei mir spielt es bei der Kaufentscheidung für oder gegen ein Garn durchaus eine Rolle, ob das Garn als Knäuel oder nur als Strang zur Verfügung steht. Ich kaufe nur dann Stränge, wenn es sich nicht vermeiden lässt (und auch das immer weniger, lieber verzichte ich mittlerweile auf einige Garne ganz und gar). Ich möchte mit dem, was ich kaufe, sofort stricken können, und nicht noch Stunden mit lästigem Aufwickeln verbringen müssen. Ich empfinde den Verkauf von Strängen auch eher als altertümliches Überbleibsel aus den 80er Jahren, als es als "öko"/"grün" galt wieder in Stränge zu kaufen (auch wenn das so verkaufte Garn seinerzeit nebenbei alles andere als ökologisch war), und wenn ich ihn bei sehr handwerklich produzierten Garnen nachvollziehen kann (kleine Färbereien/Spinnereien können sich natürlich weder finanziell noch vom Platz und Aufwand her eine zusätzliche Anlage für die Knäuelwicklung leisten), sehe bei industriell gefertigten Garnen großer Marken den Sinn darin nicht.

Mich würde interessieren, ob andere es auch so sehen – oder sie umgekehrt sogar lieber Stränge als Knäuel kaufen und warum.

Vielen Dank an Martine für die heutige Frage!
Das interessanteste an dieser Frage ist - dass sie mir total abwegig vorkommt. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Art, in der Wolle gewickelt ist, Einfluss auf das Kaufverhalten haben könnte. Für mich war das "händlergegeben" und wurde gar nicht hinterfragt.
Und sicher ist es zeitaufwendig, Stränge per Hand zu Knäueln zu verarbeiten, aber wenn ich einen Strang habe, dann gehört das halt dazu. Und da der Beiwohnende mir relativ schnell (höchstwahrscheinlich aus Eigennutz) entsprechendes Zubehör geschenkt hat (zum Geburtstag eine Haspel, zu Weihnachten einen Wollwickler) geht das inzwischen auch ganz fix und nur noch selten mit Fluchen :-$

Dementsprechend ist es mir auch relativ egal, wie die Wolle daherkommt - sie muss sich gut anfühlen, schöne Farben haben, meinen Geschmack ansprechen und "Haben will"-Feeling auslösen. Und ganz ehrlich: Manche Reste "Industriewolle" wickle ich sogar lieber auf meinem Wollwickler um, wenn sie aufgrund fehlender Meter labberig werden.

Zu 23/2011 kann ich nicht viel sagen - ich stricke selten verkürzte Reihen, deswegen ohne weiteren Kommentar, aber es gibt ja noch:
22/2011
Was macht ihr mit Wollresten? Nein, ich meine nicht die Sockenwollreste, wo alles die gleiche Lauflänge hat, sondern ein halbes Knäuelchen hiervon, Zweieinhalb Knäuel davon, 270g von was ganz anderem, 120g Effektgarn und alles in unterschiedlicher Nadelstärke. Was halt in einem normalen StrickerInnenhaushalt so anfällt.

Vielen Dank an Reni für die heutige Frage!
Die Sockenwollreste werden zu Frühchcensocken, vorher lagern sie aber auch recht gründlich in irgendwelche Körben & Projektbeuteln ab.
Der Rest kommt zu den normalen Garnen in die Wolltruhe. In der Regel bleiben bei mir auch mehr als ein halbes Knäuel übrig ... manchmal mache ich dann andere Kleinprojekte raus, wie z-Bsp. Handschuhe/Kissenbezüge - oftmals auch für Charity-Gelegenheiten.
Ansonsten gilt das gleiche wie für die restliche Wolle in der Truhe: es wird gesammelt und gehütet, denn es ist: MEIN Schatz.

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